virtuelle Präsentation der

Orgelbau-Anstalt von Wilhelm Rühlmann, Zörbig

mitteldeutscher Orgelbau 1842 - 1940


Orgeltransport

Wie kamen die Orgeln aus der Orgelbauanstalt zum Aufstellungsort?

Nachdem eine Gemeinde beim Orgelbauer RÜHLMANN eine Orgel in Auftrag geben hatte, wurde für jede Kirche eine spezielle Konstruktionszeichnung erarbeitet. Hier wurde festgelegt, wie die Orgel am Ende aussieht bzw. sich in die Kirche einfügt.

Mitarbeiter der Orgelbauanstalt setzten die Pläne in die Tat um und stellten so die Orgel in ihrer Komplexität im Montierungssaal her. Nachdem die Prüfungen erfolgreich verliefen, wurde sie auseinander genommen und soweit es möglich war, in Holzkisten verpackt, teilweise einige Meter lang.

 

(auf die damals vorherrschenden Eisenbahngesellschaften gehe ich nicht ein)


Die Bahnstrecke von Magdeburg nach Halle wurde bereits 1840, mit Reise- und Güterverkehr, in Betrieb genommen. Der nächstgelegene Bahnhof für die Stadt Zörbig war Stumsdorf, etwa 4 km entfernt. Damals noch wenig bedeutend, wurde er auch schlicht erbaut. Bereits 1842 wurde hier ein massives Bahnhofsgebäude mit erweitertem Gleisanschluss errichtet.

Viele Güter wurden hier aus der Region von Fuhrwerken auf die Schiene und umgekehrt, geladen. Dazu gehörte auch die Orgelbauanstalt W. Rühlmann. Mit dem stetig wachsenden Güteraufkommen wurde entschieden, eine Nebenbahn von Stumsdorf nach Bitterfeld zu bauen. Diese wurde am 01.10.1897 in Betrieb genommen. Der daraus entstammende wirtschaftliche Güteranteil war wiederum entscheidend, den Bahnhof Stumsdorf erneut zu vergrößern und zu erweitern, um 1900.

Am 31.12.1995 wurde der Restgüterverkehr und am 28.09.2002 der Schienenpersonenverkehr, auf der Nebenbahn, eingestellt. Seit 01.01.2005 ist die Bahnstrecke verpachtet.

Im Bahnhof Zörbig (erbaut 1897) kreuzten sich zwei Bahnstrecken. Die Normalspur (Bitterfeld - Stumsdorf) auch “Saftbahn” genannt, sowie der Schmalspurbahn (750 mm) von Dessau - Köthen - Radegast - Zörbig. Sie erlangte keinen Ruhm und hielt nicht lange stand.

Der Bahntransport erfolgte bis zum nächstgelegenen Bahnhof, wo die neue Orgel stehen soll. Von hier aus ging es mit einem Fuhrwerk zur Kirche.

Mitarbeiter von Rühlmann bauten dann die neue Orgel auf, und die eventuell vorhandene alte Orgel ab. Die Holzkisten und eventuell die alte Orgel gingen auf gleichem Weg zurück nach Stumsdorf bzw. Zörbig.

Nach wenigen Woche stand die neue Orgel an ihrem Platz und wurde technisch und klanglich an den Raum angepasst.

Anschließend erfolgte die festliche Orgelweihe.

Quellenangabe

Die Zörbiger Saftbahn - www.saftbahn.de


Wenn Sie Informationen, Dokumente, Bilder etc. für die Veröffentlichung bereitstellen könnten, währen wir Ihnen sehr dankbar.

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