virtuelle Präsentation der

Orgelbau-Anstalt von Wilhelm Rühlmann, Zörbig

mitteldeutscher Orgelbau 1842 - 1940


VdO - BdO

Wilhelm Rühlmann im Vorstandsausschuss

Im Jahre 1895, genauer am 12.02., war die Gründungsversammlung für den "Verein deutscher Orgelbaumeister" im Dorotheenhof zu Leipzig. Bereits 1850 wurde dazu ein erster Versuch unternommen.

Vorausgegangen war 1892 die Gründung "Vereine deutscher Pianofortefabrikanten".

Angesichts vorherrschender und fast ununterbrochener Winterwitterung mit Kälte, Schneesturm und vielfach unterbrochener Eisenbahnverbindungen machten sich dennoch 37 Orgelbauer* aus aller Gegend Deutschlands auf den Weg nach Leipzig. Andere gaben schriftlich die Zustimmung zur Vereinsgründung.

Im gewählten 9köpfigen Vorstandsausschuss (Beirat) befand sich auch Wilhelm Rühlmann aus Zörbig.

Führend bei den Gedanken und der späteren Vereinsumsetzung war die Firma Schlag & Söhne aus Schweidnitz, Oscar Schlag wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Es ist quasi ein Nachhausekommen in die Vaters Region. Denn sein Vater, Christian Gottlieb Schlag, stammte unweit von Leipzig (knapp 40 km entfernt, Staschwitz).

Etwa ein Jahr später erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister.

Offizielles Vereinsorgan war damals die "Zeitschrift für Instrumentenbau", ZfI.

Die Zahl der Mitglieder stieg im Laufe der Jahre leicht an - soweit man das noch eruieren kann - den Stand von 60-70 in den ersten beiden Jahrzehnten nicht überschritten.

Nach 1900 wurde bereits der Konkurrenzkampf immer stärker: Einige verließen den Verband, aber ein viel größeres Problem bestand im Preiskampf, sodass der Verdienst gering bis gar nicht mehr gegeben war. So war es nicht unüblich, das schlechte Orgeln geliefert wurden. 1911 waren geraden noch 40 Firmen im Verband engagiert. Wilhelm Rühlmann sen. vertrat weiterhin als 2. Vorsitzenden, auch bei den weiteren Wahlen ließ er sich öfters wieder wählen. 

Es ist derzeit kein Hinweis darauf zu finden, dass je ein Orgelbauer der Rühlmann-Dynastie im VdO e.V. ferner noch im BdO, war.

- 4. Quartal 1919: neue Organisationsform und Umbenennung in "Verband der Orgelbaumeister Deutschlands e.V.", mit 8 Bezirksverbänden. Der Verband wurde 1943 aufgelöst.

- 23.11.1946 - bis heute: Neugründung in Herford als "Bund Deutscher Orgelbaumeister" (BDO)

Leider ist es uns noch nicht gelungen, Unterlagen aus der Gründerzeit des VdO zu bekommen. Der BDO hat leider aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen. Es lässt sich vermuten, dass im Archiv von Schlag & Söhne oder später bei Furtwängler & Hammer etwas zu finden ist, falls es die Kriegseinwirkung überstanden hat.


* Wenigstens 104 Orgelbauer wurden geladen, 150 sollen es mindestens im Deutschen Reich zur damaligen Zeit gegeben haben.

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Für alle die mit der Orgel verbunden sind, gründete man 1951 die "Gesellschaft der Orgelfreunde", GdO, in Ochsenhausen (Oberschwaben). Hierin sollten auch die Orgelbauer verbunden sein.

Periodische Schriften der Gdo:

Ars Organi

Orgelspiegel

Acta Organologica

Die Hausorgel

                                             

Quelle:
- 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister
   1891-1991, Hermann Fischer

- Zeitschrift für Instrumentenbau 1880-1943 

Quelle:
- 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891-1991, Hermann Fischer

- Zeitschrift für Instrumentenbau 1880-1943 


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